Ich liebe meine Kinder.
Ich bin unheimlich gerne Mutter und kann mir ein Leben ohne die beiden nicht mehr vorstellen.
Ich wollte immer Kinder haben und das stand für mich schon sehr früh fest.
Ich würde mich jederzeit wieder für sie entscheiden,
Aber dennoch muss ich mal was los werden.
Vor zwei Wochen sind wir umgezogen in unser eigenes kleines Häuschen.
Neue Umgebung, neue Menschen auf die man trifft.
Sind wir vier zusammen unterwegs kommt manchmal die Frage: "Was machen Sie?" oder "Ich habe gehört Sie sind Lehrer?"
Diese Fragen werden meinem Mann gestellt.
Nicht mir.
Antwortet er auf diese Fragen ist die Neugier der Menschen damit befriedigt.
Am Anfang war ich wahnsinnig erleichtert, wenn nur er gefragt wurde und das Interesse für mich wohl nicht mehr ausreichte.
Kam das Thema Beruf auf ging sofort mein Herzschlag schneller und ich bekam schwitzige Hände.
Meine Gedanken überschlugen sich und ich suchte schnell nach Formulierungen um mich zu rechtfertigen.
Was sollte ich antworten? "Ich bin Rentnerin"
Dann müsste ich mich wohl auch erklären.
Ich war also nur erleichtert, wenn das Thema nach der Antwort meines Mannes damit erledigt war.
Doch heute? Heute rege ich mich darüber auf.
Warum werde ich nicht gefragt? Bin ich "nur" noch Mutter? (Das darf auf keinen Fall falsch verstanden werden!)
Alles andere ist ab der Geburt meiner Kinder nicht mehr relevant, wird nicht mehr gesehen oder anerkannt.
Ich bin doch noch mehr!
Ja, auch ich habe einmal einen Beruf gelernt und ausgeübt.
Ich bin neben der Rolle der Mutter auch noch vieles mehr.
Nach der anstrengenden Zeit der Schwangerschaft, der Geburt, den Ängsten im Krankenhaus und dem Umzug stelle ich fest, dass ich diese Rolle auch ab und zu einmal verlassen muss und jemand anderes sein möchte.
Ich bin mit Leib und Seele Mutter aber nicht jede Sekunde meines Lebens.
Ich darf nicht vergessen mich zu spüren.
Ich achte permanent auf die Empfindungen meiner Kinder, doch meine vergesse ich manchmal dabei.
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