4. Oktober 2014

Motivationskarten und Humor

Heute Morgen musste ich an eine Ergotherapie Stunde in der Klinik denken. 
Die gute Frau Bartels. 
Hat immer tief gebohrt und oft nicht locker gelassen bis sie eine „richtige“ Antwort bekommen hat. 
Es hat oft einen Kloß im Hals gegeben und auch Tränen waren in ihren Stunden nicht selten, aber ich war wirklich gern bei ihr.

In einer ihrer Stunden konnten wir uns sogenannte Motivationskarten für Zu Hause machen. Es war ziemlich zum Schluss der Therapie und ich kann mich erinnern, dass wir alle viel Spaß an dieser Aufgabe hatten und gerne etwas mehr Zeit gehabt hätten.

Als ich heute Morgen aufgewacht bin hat sich natürlich als erstes wieder mein Kopf zu Wort gemeldet:

Mit wild um sich schlagenden  Armen und lautem:

„Hallo! Guten Morgen! Ich bin auch wieder da. Du ich ab die so viel zu erzählen….“ 
Mit Megaphon natürlich! 

Denn es gibt natürlich VOR dem ersten Kaffee nichts wichtigeres als erst mal dem sich vor aufregung überschlagendem Kopf zuzuhören:

„Also weißt du noch? Dein Text über deinen Beruf als Heilpädagogin? Wie war das noch? Was haben die anderen gedacht? Deine Mutter? Oh, die musst du heute anrufen? Wann habt ihr das letzte Mal gesprochen? Deine Oma hast du angerufen. Am 1.12. zieht ihr um, die Wohnung ist echt schön. Die Miete, mist nächsten Monat Miete zusammen bekommen. Gestern am Hafen, war das der Kreislauf oder die vielen Menschen. Man mir ging es schlecht. Wann es wohl wieder besser wird? Nächstes Jahr eine Umschulung machen? Musst dir mal Gedanken machen. Was hattest du eigentlich für Ziele? Die Zeit in der Klinik, Träume von Berlin daran kann ich mich erinnern die hatte er, und ich? Was hatte ich für Träume, Vorhaben? Ich hatte das Brandenburger Tor für seine Motivationskarte gefunden….Die Motivationskarten….Wo sind die eigentlich? Welche hatte ich?“

Jaaaaaa….ist ja gut, darf ich jetzt bitte erst mal aufstehen und Kaffee machen? DANKE!

Also habe ich diese Karten gesucht und in meiner Erinnerungskiste gefunden. 
Neben vielen anderen Dingen, die mich erst mal abschweifen ließen.

Und da liegen sie jetzt neben mir auf dem Schreibtisch.  




Also von den sechs Dingen habe ich eineinhalb gemacht, oder soll ich sagen geschafft? 

Heute ist definitiv einer der Tage, an denen ich es alles eher zum lachen als zum weinen finde. 
Es hat ja manchmal schon etwas comedy ähnliches.

So habe ich auf die Frage wie mein Tag gestern war geantwortet:

"Wir wollten am Wasser spazieren gehen. Leider war ein Hafenfest mit vielen Menschen. Hatte eine kurze Panikattacke und dann sind wir wieder los."  

Also Menschen die das kennen, verstehen warum ich, wenn ich diesen Satz lese immer wieder anfangen muss zu lachen.

Humor, heute meister ich den Tag mit Humor :D 



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