13
Wochen…ist das jetzt eine lange Zeit oder war das gerade alles erst?
Wie ich da
mit meinen gepackten Koffern vor dem Eingang stand, Tränen in den Augen, voller
Freude, Zweifel, Angst und Unsicherheit was nun kommt….
Ihr habt mich nach
Draußen begleitet, habt zum Abschied gewunken oder seid schnell wieder rein
gegangen um die Fassung zu wahren.
Gestern, 13
Wochen später saßen wir nun das erste Mal wieder zusammen.
„Hey, wie
geht’s dir?“
„Gut“
Ein kurzer
Blick und großes Gelächter…Danke dafür!
Genau das
ist es, was ich an euch so mag.
Kein
Verstecken (auch nicht möglich wenn man es ernsthaft versucht!), keine Lügen
oder Ausreden.
Ich darf einfach auf diese Frage antworten: „Nein, mir geht’s
nicht gut.“
Und keiner schaut verwirrt oder beschämt, sondern es ist einfach eine
Tatsache, die hingenommen wird. Danke!
Es
tat gut euch wieder zu sehen und eure Geschichten zu hören und meine zu berichten.
Sie sind
alle so unglaublich unterschiedlich und erzählen von Erfolgen, Versuchen, vom
Scheitern, Kämpfen, Veränderungen, von Angst, Mut und vom einfach wieder funktionieren.
Und all das ist in meinen Augen gut und tut gut!
Ihr bekämpft eure Angst und probiert neue Sachen aus.
Oh ja, auch ein
Leben ohne Arbeit kann die Zeit manchmal knapp werden lassen. Es gibt so vieles zu entdecken, auszuprobieren und kennen zu lernen.
Ihr geht
wieder arbeiten und müsst feststellen das es zu früh war und geht wieder einen Schritt rückwärts, weil ihr
wisst das es auch gleichzeitig der Schritt nach Vorne ist.
Ihr habt
euch entschieden euch zu verändern und den Arbeitsplatz zu wechseln…und das
erfordert so viel Mut!
Ihr habt
Briefe an eure Lieben geschrieben und für manche ist der Stift und ein Blatt
Papier die Therapie.
Und Hey…ihr
müsst sogar feststellen das ihr mit Hilfeangeboten überschwemmt werdet. Ja klar, ein früherer Zeitpunkt wäre durchaus
hilfreicher gewesen, aber was wollen wir verlangen?
Hilfe zu
bekommen, wenn man sie braucht ist schon ein Privileg das nicht jeden, oh sorry
wohl fast niemandem gegönnt ist.
Aber wir
sind jetzt ja Gott sei Dank stabil… :)
Bei vielen
von euch entwickelt sich „das Leben“ und ihr kämpft, beweist Mut, Kraft,
Durchhaltevermögen, trotzt der Angst die euch hindern möchte und durchbrecht
Gewohnheiten.
WOW
Doch auch
die Angst, Trauer und Verunsicherung ist in euern Augen zu sehen. Und ich
glaube genau dieser eine Blick ist für viele nicht zu erkennen.
Doch wir können
ihn sehen diesen Schimmer der uns begleitet.
Wir können ihn bei uns erkennen
und wissen ihn zu deuten.
Wir nehmen ihn war und ernst.
Mir ist
auch etwas anderes klar geworden!
Wir haben etwas, was andere nicht haben.
Wir
sind ehrlich und können uns nicht hinter Floskeln verstecken.
Ja, das ist manchmal schwer, aber ich finde
es ist etwas sehr wertvolles.
Jeder wird
so angenommen wie er ist und keiner versucht den anderen in eine Form zu
pressen die ihm gerade genehm wäre.
Wir dürfen so sein wie wir sind und ich
sage euch, wir sind nicht anders als der Rest, oder „die Anderen“, wir sind nur
ehrlicher, vielleicht verletzlicher, aber macht das einen großen Unterschied?
Ich finde nicht.
Und das zeigt mir doch nur, dass wir eigentlich nur anders
sind, weil wir etwas haben, was die anderen nicht haben und das ist doch ein
Vorteil, oder nicht?
Ich finde
uns prima und bin jetzt gerade stolz darauf so zu sein wie ich bin.
Denn das bin ich
und mein Leben mit
Depressionen.
Punkt!
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