12. September 2014

Aus dem Kopf geschrieben

Es ist merkwürdig, ich war nie die große Schreiberin. 

Ich habe es sogar eher gemieden, da ich sehr unsicher bin mit dem was ich verfasse. 
Zum einen ist meine Rechtschreibung wirklich miserabel.

- Ein hoch auf dieses automatische Rechtschreibprogramm! –  :D

Und zum anderen ist natürlich immer die Unsicherheit nach dem Inhalt präsent. 
Sei es in der Schule gewesen oder im Beruf. 
Ich hatte und habe immer Angst davor nichts „schlaues“ zu schreiben. 
„Oh mein Gott, wenn das andere Menschen lesen, dann merken sie bestimmt, wie dumm ich eigentlich bin.“ 
Berichte, Aufsätze oder andere Texte habe ich sehr oft von meiner Mutter korrigieren lassen. 
Manche Berichte habe ich zum größten Teil nicht einmal selbst verfasst, sondern entsprungen ihrem Wissen. 
Ich habe wirklich tolle Aufsätze abgegeben und tolle Noten dafür erhalten, doch einige waren  nicht ausschließlich von mir. 
Ich war meiner Mutter für diese Unterstützung wahnsinnig dankbar, denn ich glaube, dass ich einige Noten ohne sie niemals so erhalten hätte. 

Wenn ich heute, gerade jetzt das erste Mal- darüber nachdenke, bin ich vielleicht auch deshalb manchmal etwas unsicher. 
Denn was wäre aus mir geworden, wenn ich all diese Unterstützung nicht erhalten hätte? Würde es einen Unterschied machen? Wäre ich in der gleichen Situation wie jetzt? 
Würde ich meinen Worten/Gedanken mehr vertrauen? 
Oder ist das alles Quatsch? 
Wenn ich die letzten Zeilen so lese, dann überkommt mich wieder ein dunkles Gefühl. 
Wie kann ich nur die Schuld für mein „Versagen“ bei anderen suchen? 
Und dann auch noch bei meiner Mutter? 
Die Person in meinem Leben, die das Wichtigste für mich ist? 

Ich sollte mich schämen… 
(Sie sagt: "Du solltest dich schämen")

Da ist er wieder, der Klos in meiner Brust, der mir die Luft zum atmen nimmt. 
Das schlechte Gefühl, dass mich von hinten umklammert und immer fester zudrückt. 
So lange drückt, bis ich nur noch still und flach atmen kann. 
Dann bin ich nicht mehr Hanna. 
Ich bin nur noch ein kleiner Haufen Elend, dem selbst das flache Atmen, welches es zum überleben braucht, zu anstrengend ist.

Aber was ich auch feststelle DAS HIER ist mein Werk.

Meine Gedanken und keiner diktiert oder korrigiert sie.
Und es tut verdammt gut sie einfach mal aus meinem Kopf zu schreiben! 

Keine Kommentare: